Wappen und Standarte

Fest der Schwarzen Kunst e.V. > Wappen und Standarte

Das Wappen des Fest der Schwarzen Kunst ist identisch mit dem Wappen der Buchdrucker.

Um die Entstehung dieses Wappens ranken sich zahlreiche Legenden. In manchen Quellen wird es als das Wappen von Johannes Gutenberg (1400-1468), dem Erfinder des Buchdrucks mit dem Entstehungsjahr 1466 angegeben.

Auf der Homepage von Klaus Henseler, der sich mit einer Arbeitsgemeinschaft mit dem Thema ‚Weiße und schwarze Kunst auf Briefmarken‘ beschäftigt, findet sich der derzeitige Erkenntnisstand zum Buchdruckerwappen: 

Das Buchdruckerwappen ist eine Erfindung des 17. Jahrhunderts. Im »Spiegel des Erzhauses Österreich« (1668) findet man zuerst erwähnt, daß Kaiser Friedrich III. (1415-1493) die Buchdrucker Gold zu tragen berechtigte, sie auch sonst dem Adel und den Gelehrten gleichgestellt und befreit und in Sonderheit den Setzern einen Adler, den Druckern einen Greif mit Druckerballen in der Klaue, beide Wappen mit offenem Helm, verliehen habe.

Eine besondere Begünstigung der Buchdruckerei durch Kaiser Friedrich III. ist so wenig bekannt, wie sich ein Beweis für eine Wappenverleihung an die Gesamtheit der Drucker finden läßt. Johann Schott, ein Enkel des Johann Mentel (Hans Mentelin) zu Straßburg, besaß die Unverfrorenheit, seinen Großvater Mentel zum Erfinder der Buchdruckerkunst zu machen. Er druckte das von Kaiser Friedrich seinem Großvater und dessen ehelichen Leibeserben 1466 verliehene Wappen mit einer Inschrift, welche diesen als Erfinder der Buchdruckerkunst nennt, auf seine Bücher.

Durch Schotts Fälschung entstand in der Öffentlichkeit der Eindruck, dieses Wappen sei allen Buchdruckern gegeben worden. Das an Mentel verliehene Wappen zeigt weder Adler noch Greif, sondern einen Löwen. Der Greif, das eigentliche Wappentier der Buchdrucker erscheint als Firmenzeichen einiger Drucker schon am Ende des 15. Jahrhunderts. Die heraldische Form des allgemeinen Buchdruckerwappens stammt wahrscheinlich von dem Heraldiker Caspar Büsching (Büssingius), der es in seiner »Kurzgefaßten Heroldskunst« 1713 beschreibt.

Die erste Abbildung des uns bekannten großen Buchdruckerwappens dürfte in Nürnberg 1730 erfolgt sein:  Das Wappen zeigt im Felde eines deutschen Schildes einen Doppeladler mit zum Fluge gerichteten Flügeln, der Winkelhaken und Druckerballen hält. Über dem Schild sieht man einen offenen Helm, welcher die Krone trägt. Auf der Krone des Helms steht ein wachsender geflügelter Greif nach rechts gekehrt, welcher in seinen Klauen zwei aufeinander gesetzte Buchdruckerballen trägt. Offene Helme durften nur adlige Familien oder solche Personen führen, welche aus besonderer Gnade des Kaisers oder hoher Landesherren Adelsprivilegien genossen. Hiervon mag die Meinung kommen, der vielgenannte Kaiser Friedrich III. habe die Buchdrucker »adelgleich« gemacht. Auch Mentels Wappen hatte keinen offenen Helm. Es hat adelige Buchdrucker gegeben, die für ihre Person den offenen Helm geführt haben, doch liegt kein Grund vor, diese Auszeichnung unter die Rechte aller Buchdrucker zu setzen.

In einem Punkt dürfte Henseler nicht recht haben: Der Adler trägt zwar einen Winkelhaken (= Gerät, das beim Setzen der Zeilen die Bleibuchstaben hielt), aber keinen Druckerballen, sondern ein Tenakel (= Manuskripthalter). 

Seit dem Jahr 2007 ziert dieses Wappen auch eine Seite der Standarte des Festes der Schwarzen Kunst. Auf der anderen Seite ist ein Portrait Gutenbergs zu sehen. 

Diese Standarte ist eine Stiftung von BERBERICH PAPIER Langenfeld und wurde von der Firma Fahnen Adler als gestickte Fahne hergestellt.